Das Xiaomi Mi Band 3 ist ein Fitness- und Activity-Tracker, der eher für Gelegenheitssportler gedacht ist, die nicht viel Geld für ein derartiges Gadget ausgeben wollen.

Von GearBest wurde mir freundlicherweise ein Gerät zur Verfügung gestellt, welches meine Freundin die letzten Tage begleitet hat. Ob sich der Kauf trotz des geringen Preises von um die 30€ lohnt, erfahrt ihr hier.

Technik & Hardware

Im Xiaomi Mi Band 3 steckt ein Bewegungssensor, Beschleunigungssensor und ein Sensor zur Herzfrequenzmessung. Zur Benachrichtigung bei Interaktionen verfügt es auch über einen Vibrationsmotor.

Das Hintergrund-beleuchtete OLED Touch-Display ist 0,78 Zoll groß und löst mit 128*80 Pixeln auf. Es ist stark gewölbt und der „Home“-Button reagiert ebenso nur auf Touch-Eingaben. In der direkten Sonne ist das Display teils schwer ablesbar. Auch die Bedienung des Touchscreens hängt manchmal ein wenig. Das Gehäuse ist wasserdicht bis 50 Meter Tiefe.

Zur Kommunikation mit dem Smartphone verfügt es über Bluetooth 4.2. Die Kopplung mit meinem Android-Smartphone und der Mi Fit App (weiter unter mehr dazu) war Kinderleicht. Bei Android wird mindestens Version 4.4 und unter iOS mindestens Version 9.0 benötigt.

Der nicht wechselbare Akku hat eine Kapazität von 110 mAh. Laut Xiaomi soll damit eine Standby-Zeit von bis zu 20 Tagen möglich sein. Dies ist allerdings stark davon abhängig, welche einzelnen Funktionen genutzt werden. Eine stetige oder minütliche Pulsmessung belastet den Akku z.B. deutlich mehr als nur eine stündliche. Pauschale Aussagen zur Akkulaufzeit sind daher schwer zu treffen. In weniger als 2 Stunden ist der Akku dafür wieder voll aufgeladen.

Der Fitness-Tracker besteht aus 2 Teilen. Dem eigentlichen Tracker und dem passenden Armband. Durch die elastische Hülle ist eine schnelle Entnahme, z.B. zum Aufladen oder Säubern, problemlos möglich. Das weiche Band bietet ausreichend Löcher um auch an kleinen Armen fest zu sitzen.

Verarbeitet ist das Mi Band 3 sehr gut. Alles wirkt wie aus einem Guss und auch die ausgewählten Materialien wirken wertig.

Im Lieferumfang befindet sich das Armband, der Tracker, ein USB-Ladekabel und die Bedienungsanleitung (bisher nur in chinesisch).

Funktionen

Für einen Fitness-Tracker der sich im Preisbereich von um die 30€ befindet, ist er auf Hardware-Seite schon sehr gut ausgestattet. Die einzelnen Funktionen stehen dem in nichts nach.

Bevor der Tracker verwendet werden kann, muss das Setup über die Mi Fit App (mehr dazu weiter unten) durchgeführt werden. Hierbei werden auch persönliche Daten wie Alter, Größe und Gewicht erfasst.

Die Hauptfunktionalität des Xiaomi Mi Band 3 bildet der Schrittzähler. Dieser beinhaltet die zurückgelegte Distanz und die verbrannten Kalorien.

Als zweite Hauptfunktion kann die Herzfrequenzmessung gelten. Über die Mi Fit App lässt sich einstellen, in welchen Intervallen die Messung zu erfolgen hat (stetig, minütlich, stündlich). Über den Tracker selbst, kann man nur einmalige, manuelle Messungen vornehmen, welche dann mit in der Mi Fit App auftauchen.

Weitere Funktionen direkt auf dem Tracker sind die Notifications, wo man sich Smartphone-Benachrichtigungen anzeigen lassen kann. Ebenso ist eine Wettervorschau, eine Stoppuhr und Batterie-Anzeige verfügbar.

Die Benachrichtigungen landen nur bei aktiver Bluetooth-Verbindung auf dem Mi Band. Die Wetter-Daten werden immer neu per Bluetooth übertragen, bleiben aber auf dem Tracker bestehen, wenn die Bluetooth-Verbindung getrennt werden sollte.

Ebenso werden entweder stetig oder bei aktiviertem Bluetooth die Puls- und Schrittzähler-Daten an die Mi Fit App übermittelt.

Weitere Funktionen bietet das Mi Band 3 von sich aus nicht. Erst in Kombination mit der Mi Fit App, sind weitere Auswertungen bzw. sogar Sportaufzeichnungen möglich. Falls man etwa eine Radfahrt per GPS über die Mi Fit App aufzeichnet, informiert einen das Armband über Distanz, Geschwindigkeit, Herzfrequenz etc…

Mi Fit App

Das Herz oder die Schaltzentrale des Xiaomi Mi Band 3 ist die Mi Fit App. Darüber erfolgt auch die Ersteinrichtung des Activity-Trackers.

Sämtliche Optionen für das Mi Band 3 werden über die App gesteuert. So etwa die Häufigkeit der Pulsmessung, die Benachrichtigungen, Alarme, Geräte-Einstellungen und vieles mehr.

Hauptsächlich dient die App aber der Auswertung der gesammelten Daten. In sehr übersichtlicher Art und Weise werden hier die Daten des Schrittzählers und des Pulssensors dargestellt. Selbst eine Schlafüberwachung und der Ruhepuls können ausgewertet werden.

Ein weiteres Feature, weshalb das Mi Band 3 in meinen Augen auch teilweise als einfache „GPS-Sportuhr“ angesehen werden kann und dadurch für ein größeres Publikum interessant wird, ist die Möglichkeit, mit der Mi Fit App komplette Sportaktivitäten aufzuzeichnen. Hierbei wird zwar das GPS des Smartphones verwendet, aber das Mi Band 3 liefert mit seinem Pulsmesser entsprechende Informationen zur Trainingsintensität. Bei Läufen wird dann sogar der Schrittzähler mit erfasst.

Wer möchte, kann die Aktivitätsdaten über die Mi Fit App, auch an Google Fit übertragen lassen.

Sprache

Zum aktuellen Zeitpunkt (Juli 2018) wird das Xiaomi Mi Band 3 lediglich mit chinesichem Menü ausgeliefert. Um die englische Sprache auf dem Tracker angezeigt zu bekommen, muss zuerst das aktuelle Update der Mi Fit App (Version 3.4.2) installiert und zudem die Android Systemsprache auf Englisch umgestellt werden. Erst dann zeigt der Tracker die Menüs in Englisch an.

Wie auch bei den Vorgängern des Mi Band 3 ist zu erwarten, dass weitere Sprachen über die Mi Fit App nachgereicht werden. Dann ist es auch nicht mehr notwendig, die Sprache von Android umzustellen.

Fazit

Natürlich ist das Xiaomi Mi Band 3 hauptsächlich ein einfacher Fitness-Tracker, welcher die täglich zurückgelegte Strecke und die Schrittanzahl ermittelt. Die Herzfrequenzmessung samt Schlafüberwachung und Ruhepuls-Auswertung sind aber schon weitaus interessantere Features. Gerade für Fitness-interessierte, die stärker in eine Sportart einsteigen wollen, sind dies interessante Zusatzinformationen in Kombination mit der Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten. Speziell dann, wenn schon ein GPS-fähiges Smartphone vorhanden ist und man noch nicht viel Geld für eine deutlich teurere GPS-Sportuhr ausgeben möchte.

Die Verarbeitung des Xiaomi Mi Band 3 ist Top und der Preis in Anbetracht des gebotenen fast unschlagbar günstig. Vergleichbare Fitness-Tracker wie etwa die Garmin vivofit 4 kommen dagegen kaum an.

Hinweis: Das hier vorgestellte Produkt wurde mir direkt vom Hersteller/Partner zur Verfügung gestellt und überlassen, was diesen Test jedoch in keiner Weise beeinflusst hat. Alle Tests auf meinem Blog wurzlwerk.de werden gewissenhaft durchgeführt und ich versuche sämtliche Aspekte des getesteten Produkts aufzuzeigen. Die Inhalte spiegeln immer meine eigene, unabhängige Meinung wieder. Deshalb habe ich auch den Outdoor-Blogger-Codex unterzeichnet. Zur rechtlichen Absicherung kennzeichne ich diesen Beitrag als Anzeige. Mit * markierte Links sind Referer- oder Partnerlinks. Diese Links dienen eigentlich der Vergütung, wenn darüber ein Produkt beim Hersteller/Partner gekauft wird. Da ich keine kommerziellen Absichten verfolge, lasse ich mich dafür nicht vergüten.