Ob der BBB Icarus, so wie sein Namensgeber, auch bei zu großer Hitze die Federn verliert, bzw. den Träger zum Schwitzen bringt, soll dieser Test klären.

Der Icarus ist das Flaggschiff der belüfteten Rennrad-Helme von BBB Cycling. Laut BBBs eigener Aussage zählt er zu den schnellsten vollbelüfteten Helmen auf dem Markt. Da ich bei sommerlichen Temperaturen speziell am Kopf sehr schnell schwitz, bin ich das ideale Test-Objekt für diesen Helm.

Seit mindestens 2 Jahren wird der Icarus vom Radsportteam FDJ eingesetzt und schon etwas länger ist er am Markt erhältlich, wobei die Farbvarianten jährlich wechseln. Er ist relativ kompakt gehalten und mit seiner Front-Form (speziell in den 2-farbigen Designs) sehr prägnant. Im Internet kann man den BBB Icarus ab 160€ finden.

Schützt, was wichtig ist

Bevor sich der BBB Icarus in der Praxis beweisen durfte, musste er seine inneren Werte offenbaren. Und da braucht er sich nicht vor den Helmen, der vielleicht etwas besser bekannten Konkurrenz, verstecken. Hier die offiziellen Daten von BBB:

  • ACS-Design (Airflow Cooling System)
  • Double In-Mold Schalenkonstruktion
  • PC-verstärkte Netzstruktur
  • Spiderweb-Verstärkung im hinteren Helmbereich
  • Hochdichter EPS-Schaum
  • Verdeckte Riemenbefestigung
  • 29 Luftschlitze
  • Hintere Ventilationsöffnungen für optimale Luftströmung
  • Verstellbare Riemen für perfekte und bequeme Passform
  • Einfach zu verwendendes Omega-Einstellsystem um Höhe und Länge zu verstellen
  • Airflow Polster-Design für optimale Luftströmung
  • Waschbare QuickDry Polster
  • Größen: M (55-58cm) und L (58-62cm)
  • Farben: mattschwarz, mattschwarz/weiß, mattschwarz/neongelb, mattschwarz/blau, mattschwarz/rot und mattweiß

Ich konnte den Icarus in Größe M (55-58cm) ausprobieren und im Vergleich zum Uvex FP3 (Vorgänger des Uvex Race 5) in gleicher Größe, scheint er etwas breiter zu sein.

Die exakte Passform lässt sich sehr einfach und in kleinen Schritten dank eines Drehverschlusses verstellen. Ebenso einfach ist die Höhenverstellung möglich. Außerdem lassen sich die Riemen für eine perfekte Passform an 3 Stellen justieren. Der Icarus bietet damit genügend Verstell-Möglichkeiten um unterschiedlichen Kopfformen gerecht zu werden.

Mit ca. 250 Gramm ist der Icarus kein Leichtgewicht, wiegt damit aber so viel wie andere gute Mittelklasse-Helme.

Lufthutze

Die 29 Luftschlitze sind so angeordnet, dass die Luft problemlos durch den Helm strömen kann.

Im Inneren angebrachte, abnehm- und waschbare QuickDry Polster (welche sehr bequem sind), sind so ausgerichtet, dass auch sie die Luft am Kopf vorbei führen. Große Ventilationsöffnungen an der Rückseite des Icarus sorgen dann für den Abtransport der warmen Luft. Ein Wärmestau unter dem Helm ist somit nicht möglich.

Im direkten Front-Vergleich mit meinem Uvex FP3 fällt auch deutlich auf, dass die Lüftungsschlitze beim Icarus größer und weitaus besser angeordnet sind.

Und was sich hier so gut anghört, trifft auch in der Praxis drauf zu. Während einer 60 Kilometer langen Tour bei 29 Grad mit ziemlich Dampf in den Beinen, kühlte der Icarus spürbar besser, als mein Uvex FP3. Selbst bei langsamerer Fahrt, war deutlich wahrnehmbar, dass mein Kopf nun von mehr Luft umströmt wird. Hier hat BBB auf jeden Fall nicht zu wenig versprochen. Mit der Belüftung bin ich vollkommen zufrieden.

Verarbeitung

Bis auf kleinste unsaubere Stellen zwischen dem EPS-Schaum und der äußeren Schale, gibt es an der allgemeinen Verarbeitung nichts zu bemängeln.

Wo ich etwas enttäuscht war, aber auch hier nur den Vergleich zum Uvex FP3 habe, sind die Riemen. Der gewählte Stoff wirkt etwas zu herkömmlich und die Clips zum verstellen bzw. der Kinn-Clip zum Öffnen des Riemens, wirken recht „billig“. Für einen Helm dieser Preisklasse, hätte ich da etwas bessere Materialien erwartet. Die Funktion des Helms wird hierdurch nicht negativ beeinträchtigt.

Fazit

Was bleibt als Eindruck nach meinen ersten Ausfahrten mit dem BBB Icarus übrig? Definitiv die wirklich gute Belüftung! Ich schwitz am Kopf deutlich weniger, da dieser besser gekühlt wird. Wem der Helm zu luftig sein sollte oder im Herbst/Winter zu kalt, kann die seit 2017 mitgelieferte aerodynamische Snap-On-Hülle verwenden.

Die gute Belüftung ist nach dem Design vielleicht auch schon das herausragendste Merkmal des Icarus. Double-Mold Schalen gibt es auch bei anderen Herstellern, ebenso wie die verstellbare Innenkonstruktion. Wirklich negatives gibt es nicht zu berichten, wenn auch die Riemen und Riemenclips etwas hochwertiger hätten ausfallen können. Für ca. 160€ erhält man also einen grundsoliden Rennradhelm, der besonders durch seine sehr gute Belüftung und das Design überzeugen kann.

info_testHinweis: Das hier vorgestellte Produkte wurde mir direkt vom Hersteller zur Verfügung gestellt, was diesen Test jedoch in keiner Weise beeinflusst hat. Alle Tests auf www.wurzlwerk.de werden gewissenhaft durchgeführt und zeigen sowohl positive als auch negative Aspekte des getesteten Produkts auf. Deshalb habe ich auch den Outdoor-Blogger-Codex unterzeichnet.