Darf ich vorstellen, mein neues Rose BackRoad!

Ich muss wohl einer der letzten sein, der auf das Rose BackRoad aufmerksam wurde. Auf der Suche nach einem neuen Rad stieß ich im Januar 2020 auf das BackRoad und war sogleich überrascht, wie viele Testsiege und Kaufempfehlungen es schon erhalten hatte. Und so sollte es mein bisheriges Rennrad, ein Rose X-Lite CDX und meinen Cyclocrosser, ein Rose Pro DX Cross-2000, ersetzen. Zwei Räder ergeben für mich zurzeit keinen Sinn mehr. Denn eines von beiden stand ja immer nur nutzlos rum und mit dem Auftauchen der Gravelbikes gibt es eine attraktive Möglichkeit auf ein Allroad-Rad umzusteigen ohne allzu viele Kompromisse eingehen zu müssen. Zudem fahre ich im Winterhalbjahr fast ausschließlich mit dem Cyclocrosser und da diese Tendenz auch im Sommerhalbjahr zunahm, sank dem Rennrad seine Daseinsberechtigung bei mir. Außerdem werde ich in den nächsten 2 oder 3 Jahren eher mittlere, statt lange Distanzen über 150 Kilometer fahren und eine Rennmaschine braucht es dafür nicht.

Dass ich tatsächlich einer der letzten bin, die das BackRoad für sich entdeckt haben, zeigt sich daran, dass die erste Generation schon einige Überarbeitungen erhielt. Zuletzt im vergangenen Jahr. Seitdem gehören die hydraulischen Flatmount-Scheibenbremsen zur Standardkonfiguration, aber auch die neue Rose RC-170 Flex Sattelstütze wurde integriert. Zudem wurde der Rahmen gegenüber des 2018er Rose BackRoads nochmal deutlich leichter.

Trotz dieser Neuerungen am 2019er Modell, steht das 2020er Rose BackRoad schon in den Startlöchern. Auf dieser Teaser-Seite kann man eine erste Idee vom Rad bekommen. Und dabei bin ich dann doch wieder glücklich, noch rechtzeitig das aktuelle BackRoad bestellt zu haben, denn beim kommenden Modell gefällt mir die abgeknickte Gabel, als auch der mittlerweile bei anderen Herstellern immer öfter anzutreffende Knick zwischen Sitzrohr und Sitzstrebe, nicht sonderlich. Und die Optik fährt ja schließlich mit.

Ausstattung

Wie bei Rose üblich lässt sich auch das BackRoad ganz nach Belieben konfigurieren. Beim BackRoad gibt es allerdings noch die Besonderheit, dass Rose zwischen einem Gravel- und einem Cyclocross-Modell unterscheidet. Wenn man etwas genauer hinsieht, betrifft auch dies aber nur die vorgegebenen Ausstattungsvarianten. Denn bei beiden Modellen ist der Rahmen und Gabel, als auch die Rahmen-Geometrie identisch. Der Hauptunterschied ist bei der vorinstallierten Brems- und Schaltgruppe auszumachen (105/Ultegra vs. GRX).

So habe ich mich für das Cross-Modell entschieden, wo die aktuelle Shimano 105 Gruppe (R7000 Serie) verbaut wurde. Für einige hundert Euro mehr, hätte ich zwar die Ultegra Gruppe bekommen, allerdings war mir dafür die Gewichtsersparnis von knapp 100 Gramm zu wenig. Und laut zahlreichen Tests zwischen aktueller Ultegra und 105 Gruppe, bestehen zwischen beiden kaum noch Unterschiede. Selbst Profis konnten in einem Test mit verbundenen Augen die Systeme hinsichtlich der Schaltperformance nicht unterscheiden. Und da selbst der Verschleiß annähernd identisch ist, war die 105er Gruppe für mich die logische Wahl.

Von der vorgegebenen Konfiguration abweichend habe ich mich für die etwas teureren und leichteren ROSE R THIRTY DISC Laufräder entschieden und den schnellen Schwalbe X-One Speed Performance Reifen, samt sehr leichten Tubolito Tubo CX/Gravel Schläuchen. Der Sattel, ein Selle Italia SLR X-Cross Flow, kam von meinem alten Crosser.

In dieser Konfiguration wiegt das Rad in Rahmenhöhe 54 nun beeindruckende 8,3 Kilogramm. Mit Pedalen schließlich 8,5 Kilogramm. Im Vergleich zum alten Rennrad ist es damit zwar knapp 1 Kilogramm schwerer, aber auch gegenüber meinem alten Cyclocrosser gleich 1,7 Kilogramm leichter. In Summe ist dies für mich ein idealer Kompromiss zwischen einem Marathon-Rennrad und einem reinen Cyclocrosser.

RahmenHigh Modulus Aerospace Carbon Fibre T30/40, H.O.C.-Technology, ca. 1040 g 54cm
GabelHigh Performance Disc, 1 1/8“ – Vollcarbon 300mm
SpacerROSE Aluminium Spacer (+konischem 5mm Spacer) 15mm
LaufradROSE R THIRTY DISC schwarz 28″
ReifenSchwalbe X-One Speed Performance Crossreifen 700x33C
SchlauchTubo CX/Gravel 700C Cross
TretlagerShimano 105 FC-7000 50/34 schwarz 172,5mm
SchaltwerkShimano – Schaltwerk 105 11-fach RD7000GS für 28-34T
KetteShimano HG-6001 11-fach 118gl.
KasetteShimano 105 CS-R7000 11-fach 11-32
LenkerbandXtreme Gel-Comfort
LenkerRitchey Evo-Curve WCS blatte 42cm
VorbauRitchey WCS C220 blatte 100mm
SattelSelle Italia SLR X-Cross
SattelstützeROSE RC-170 Carbon
PedaleShimano PD-ES600

Fahrvergnügen

Das Fahrverhalten bereitet mir wahrliches Fahrvergnügen. Denn obwohl es für mich gar kein wichtiger Punkt bei der Auswahl des Rose BackRoad war, so ist der Rahmen ungemein komfortabel. Selbst mein Langstrecken-taugliches Rose X-Lite CDX Marathon-Rennrad war nicht so komfortabel. Durch den etwas gestreckten Rahmen ist das Rad dennoch sehr laufruhig und sportlich. Auch dies bin ich von meinem alten Cyclocrosser nicht gewohnt gewesen. Entsprechend ist die Sitzhaltung auf dem BackRoad etwas gestreckter und sportlich orientiert.

Der Antritt ist wiederum nicht mit einem Rennrad zu vergleichen, aber auch hier wieder deutlich besser als bei einem Cyclocrosser. Und so ist es bei vielen Dingen. Das BackRoad ist oft etwas schlechter im direkten Vergleich mit einem Marathon-Rennrad, aber deutlich besser gegenüber eines Cyclocrossers. Jedoch mit dem großen Vorteil, auch abseits asphaltierter Wege voranzukommen.

Fazit

In der hier vorgestellten Konfiguration kostet das Rose BackRoad Cross 105 – 2.400 Euro. Ich finde ein sehr fairer Preis und nicht umsonst ging dieses Gravel-Bike bei unzähligen Tests als Testsieger oder Kaufempfehlung hervor. Neben der reinen technischen Ausstattung mag dem ein oder anderen auch das sehr dezente Design gefallen. Der Rose Schriftzug ist zwar einige Male zu entdecken, aber davon abgesehen wirkt das Design sehr Clean, fast zeitlos. Mir gefällt es jedenfalls außerordentlich gut.

Aktuell werden vom Rose BackRoad 2019er Modell nur noch einige Restbestände verkauft, bis dass neue 2020er Modell auf den Markt kommt. Wer sich in dieses Rad verliebt hat, sollte also noch schnell zugreifen.